Park Stickney aus New York ist derzeit unangefochten die Nr. 1 der Jazzharfe. Seine Shows auf der großen Konzertharfe zeigen das besinnliche Instrument in völlig neuem Gesicht: Virtuos und perkussiv, mit Bassli-nien, die sich groovend in die perlenden Bebop Läufe eines Miles Davis Stücks weben, tremoloartiges Flirren bei andalusischen Alhambra Klängen oder vielschichtig bei seinen eigenen Kompositionen, die alle Genre-grenzen übersteigen. In seiner Version von Dave Brubecks Take Five im schrägen 5/4 Takt simuliert er gleichzeitig die Rollen von Klavier, Saxofon und Bass – und improvisiert auch noch dazu. Fast perplex kann man beobachten, wie Stickney mit geschätzter Schuhgröße 48 und großem Körpereinsatz mehrere Pedale seiner Harfe in einem Rutsch gleichzeitig bedient, ähnlich wie Autorennfahrer dies bei Gas, Bremse und Kupplung tun. Die Ergebnisse sind in beiden Fällen die gleichen: rasante Manöver, ungeahnte Effekte in unglaublichen Grenzbereichen werden so möglich. Pedal slides, Chromatische Improvisationen… alles klingt leicht bei ihm, auch hochvirtuose Techniken, die ihm in der Harfenwelt sonst keiner nachmachen kann. Die Dämpftechnik hat er so weit entwickelt, dass er alle Töne einer Improvisation absolut separat spielen kann
Neben seinem Profil als Star der Jazz Harfe arbeitet er auch weiterhin an klassischen Programmen, und ist übrigens auch ein hervorragender Jazz- und Klassik-Pianist. Park lebt abwechselnd in New York und in Genf.
Bereits im jungen Alter von zehn Jahren schleppte Park Stickney die riesige Harfe zu seinem ersten Wett-bewerb, dem Jazz- und Pop Harp Festival, der ihm wesentlich spannender erschien als die konventionellen Klassik-Veranstaltungen. Nachdem er die Juilliard School in New York abgeschlossen hatte, reiste er als Soloharfenist und Lehrer mit verschiedenen Ensembles aus den Bereichen Jazz, Klassik und Rock durch die USA, Europa und Asien. Gemeinsam mit der Harfenistin Daphne Hellmann tourte Stickney durch Hong Kong, Indien und Sri Lanka, unterrichtete und konzertierte am Umbria Jazz Festival in Zusammenarbeit mit der Berklee School of Music, am Edinburgh Harp Festival sowie in Frankreich an der Academy of Pierre Jamet in Gargilesse. Park Stickney war Gastsolist am Soka Harp Festival in Japan, an den ersten zwei kari-bischen Harfenfestivals in Puerto Rico und mehrere Male beim Weltharfenkongress.
1999 begann seine Zusammenarbeit mit Rüdiger Oppermann mit dem er im Duo durch Korea, Schottland und Deutschland tourte. Dabei entstand eine gemeinsame Duo CD. Im Jahr 2002 entwickelte sich eine lang-jährige Zusammenarbeit mit dem Bassisten Dino Contenti und einigen anderen italienischen und französi-schen Musikern, die durch Italien, die Schweiz, England, Deutschland und Spanien tourten.
Neben seinen Engagements am Broadway spielt er weltweit auf allen großen Harfenfestivals (World Harp Congress, Festival Gargilesse, Arles, Mosenberg Harfentreffen, Violau, Soka/Japan, Puertu Rico), auf vielen großen Jazzfestivals (Umbria Jazz, Chicago Jazz & Pop Harp Festival, Edinburg Jazz Festival…) und tourte weltweit mit verschiedenen Ensembles, (u.a. mit den Crash Test Dummies), und im Duo mit Rüdiger Opper-mann. Park Stickney ist Professor für Jazzharfe an der Royal Academy of Music in London. Außerdem gab er Masterclasses an der Juilliard School, New York, am Chopin Conservatory in Warschau, an der Hoch-schule für Musik in München, am Konservatorium in Barcelona, Lausanne, Turin und Pesaro. Das Projekt: “Mozart & More“ mit Regina Küffer verbindet Klassik und Jazz mit improvisatorischen Elementen. Für seine Konzertreisen wird er weltweit von Lyon & Healy mit ElektroHarfen versorgt.
“Park Stickney ist der einzige Harfenist auf der Welt, der absolut frei chromatisch improvisieren kann. Er ist eine Extraklasse für sich, weit über uns allen anderen. Es ist mir eine Ehre, mit ihm zu spielen!” – Rüdiger Oppermann